B U R E A U O F P U B L I C S E C R E T S |
“Auch wenn eine konstiuierte situationistische Theorie niemals als eine mögliche Quelle der Inspiration existiert hätte, das System des Warenkonsums enthält implizit seinen eigenen Situationismus.”
—Daniel Denevert, Theorie des Elends, Elend der Theorie
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Die zweite proletarische Erhebung gegen die Klassengesellschaft ist in ihre zweite Phase eingetreten.
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Die erste Phase — die in den l950ern begann und in den offenen Kämpfen der späten Sechzigern gipfelte — fand ihren fortschrittlichsten theoretischen Ausdruck in der Situationistischen Internationale. Situationismus ist die direkte oder implizite Ideologisierung der situationistischen Theorie in der revolutionären Bewegung und in der Gesellschaft als Ganzes.
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Die S.I. artikulierte das Ganze der globalen Bewegung, gleichzeitig nahm sie an ihr in dem Sektor, wo sie sich selbst fand, teil, sie ergriff “die Gewalt der Deliquenten auf der Ebene der Ideen” und gab ihren theoretischen Positionen sofort praktische Durchsetzung. So stellte sie der revolutionären Bewegung nicht nur ein Modell in der Form ihrer Schlüsse vor, sondern auch indem sie beispielhaft die weitergehende negierende Methode aumführte; diese Methode war der Grund dafür, daß ihre Schlüsse fast immer richtig waren.
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Indem sie unter vielen ihrer Partisanen die selben dringenden Bedürfnisse, die sie selbst praktizierte, schuf und indem sie selbst die am wenigsten Autonomen zwang, wenigstens von ihr autonom zu werden, zeigte die S.I., daß sie revolutionär erziehen konnte. Im Raum weniger Jahre haben wir eine Demokratiserung theoretischer Aktivität gesehen, die — selbst wenn sie ersehnt wurde — in der alten Bewegung eines Jahrhunderts nicht erreicht wurde. Marx und Engels waren nicht fähig, Gegner anzustacheln; keiner der Zweige des Marxismus behielt Marxens einheitliche Perspektive bei. Lenins Beobachtung 1914, daß “keiner der Marxisten des letzten halben Jahrhunderts Marx verstanden hat” ist wirklich eine Kritik Marxens Theorie, nicht weil sie zu schwer war, sondern weil sie ihre eigene Beziehung innerhalb der Gesamtheit nicht erkannte und berücksichtigte.
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Die innerste Natur der situationistischen Mißerfolge — von ihnen mit gnadenloser Genauigkeit ausgedrückt und kritisiert — ist eine Bestätigung ihrer Methoden. Ihre Mißerfolge dienten wie ihre Erfolge zur Konzentration, zur Erleuchtung und zur Polarisation. Keine andere radikale Richtung in der Geschichte kannte einen solchen Grad an internationaler öffentlicher theoretischer Debatte. In der alten proletarischen Bewegung war konsequente theoretische Polarisation immer die Ausnahme, die Explosion, die entgegen der Absichten der Theoretiker selbst ausbrach und nur als ein letzter Ausweg, wenn die Fortführung einer gezwungenen Einheit sichtlich nicht länger möglich war. Marx und Engels unterließen es, sich öffentlich vom Gothaer Programm zu distanzieren, weil “die Esel von Bourgeoisblättern dies Programm ganz ernsthaft genommen haben, hineingelesen haben, was nicht darin steht und es kommunistisch gedeutet; die Arbeiter scheinen dasselbe zu tun” (Engels an Bebel, 12. Okt. 1875). Indem sie so durch Schweigen ein Programm gegenüber seinen Feinden verteidigten, verteidigten sie es auch gegenüber seinen Freuden. Wenn im gleichen Brief Engels sagte, daß: “Wenn unter der Bourgeoispresse ein einziger kritischer Kopf wäre, er hätte dieses Programm Satz für Satz durchgenommen, jeden Satz auf seinen wirklichen Inhalt hin untersucht, den Unsinn recht handgreiflich auseinandergelegt, die Widersprüche und ökonomischen Schnitzer (...) entwickelt und unsere ganze Partei greulich lächerlich gemacht”, beschrieb er als einen Mangel der bürgerlichen Presse, was gerade eher ein Mangel der revolutionären Bewegung dieser Zeit war.
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Der konzentrierte Ausdruck gegenwärtiger historische Subversion wurde selbst dezentralisiert. Der monolythische Mythos der S.I. ist für immer explodiert. Während der ersten Phase hatte dieser Mythos eine gewisse objektive Basis: Auf der Ebene, auf der sie operierte, hatte die S.I. keine ernsthaften Rivalen. Nun sehen wir eine öffentliche und internationale Konfrontation autonomer situationistischer Theorien und Ideologien, die keine Richtung auch nur näherungsweise monopolisiert. Jede situationistische Orthodoxie hat den zentralen Vertreter verloren. Von diesem Punkt an muß jeder Situationist oder Möchte-Gern-Situationist seinem eigenen Weg folgen.
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Die ersten Kritiken des Situationismus blieben grundsätzlich unhistorisch. Sie maßen die theoretische Armut der Pro-Situs an der Theorie der ersten Phase. Sie sahen die subjektive Armut und die interne Inkonsistenz dieses Milieus, aber nicht seine Position in Bezug auf die Summe der theoretischen und praktischen Vektoren eines bestimmten Momentes; es mißlarg ihnen, diese “erste undialektische Anwendung” als die qualitative Schwäche des Gesamten, als ein nötiges “Moment des Wahren” zu begreifen. Auch Thesen über die S.I. und ihre Zeit — in vieler Beziehung die Summe der ersten Phase und ihr Übergangspunkt zur zweiten — streifte kaum den wirklich historischen Aspekt des Situationismus.
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In jedem Stadium des Kampfes erschafft die teilweise Realisation der Kritik ihren eigenen neuen Gleichgewichtspunkt mit der herrschenden Gesellschaft. Wenn die Theorie denen, die sie formulierten, entkommt, tendiert sie durch ihr autonomes ideologisches Moment dazu, in allen möglichen Permutationen und Kombinationen erprobt zu werden, obwohl jene im Prinzip die neuen Entwicklungen und Illusionen des Moments reflektieren. Im Übergang der ersten Phase zur zweiten gefangen, waren die Pro-Situationisten in der Nach-68er “Ebbe des Mai” Periode die Verkörperung der Trägheit einer bestehenden Theorie. Diese ideologische Verzögerung — in der es den Partisanen der situationistischen Theorie mißlang, den neuen Entwicklungen in ihrer eigenen Praxis, der des Proletariats und der Gesellschaft als Ganzes, gegenüberzutreten — bemißt die Schwäche der Situationistischen Bewegung; wohingegen die noch nie dagewesene Schnelle, mit der sie ihre eigenen interne Negation betrieben — sich tatsächlich selbst sabotierten, um die Explosion zu festigen, die sie schon verlassen hatte und den Boden für eine neue Phase vorzubereiten — ihre fundamentale Rechtfergigung bedeutet.
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Die Pro-Situationisten sahen die Themen der zweiten Phase in den Ausdrücken jener der ersten Phase. Indem sie die neuen, weitverbreiteten und relativ bewußten Arbeiterkämpfe behandelten, als wären sie nihilistische isolierte Handlungen einer früheren Periode, denen deswegen zuerst das sprichwörtliche “Bewußtsein dessen was sie schon getan haben” abginge, zeigten die Pro-Situs nur, daß ihnen das Bewußtsein dessen abging, was andere schon taten und all dessen, was noch abging. In jedem einzelnen Kampf sahen sie denselben einfachen totalen Schluß und identifizierten den Fortschritt der Revolution mit der Übernahme dieses Schlußes durch das Proletariat. So die Intelligenz der menschlichen Praxis über den komplexen Prozess der Entwicklung der Klassenkämpfe abstrakt konzentrierend, waren die aktivistischen Pro-Situs die Möchtegern Bolschewiki eines fantasierten Coups des Klassenbewußtseins; in diesem Kurzschluß hofften sie, ihr Räteprogramm zustande zu bringen, dessen Implikationen sie aus Unverständnis und Ungeduld übergingen.
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Die S.I. wandte ihre Theorie gerade nicht auf die Aktivität der Formulierung jener Theorie an, obwohl gerade die Natur jener Theorie ihre mögliche Demokratisierung enthielt und so diese Frage auf die Tagesordnung setzte. Im Nachmai hatte weder die S.I. noch die neue Generation von Aufständischen, die sie angestachelt hatte, wirklich den Prozess der theoretischen Produktion weder in seinen Methoden noch in seinen subjektiven Auswirkungen, bis auf einige vage empirische Faustregeln, untersucht. Der Leergang der teilweisen Realisation der Situationistischen Theorie riß sie unvorbereitet von größenwahnsinnigem Delirium zu Inkohärenz, zu Kettenreaktionen inhaltsloser Brüche, zu Impotenz und schließlich zur massiven psychologischen Unterdrückung der ganzen Erfahrung, ohne daß sie sich je gefragt hätten, was mit ihnen geschah.
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Auch wenn die S.I. viele schlecht vorbereitete Partisanen anzog, allein die Tatsache, daß so eine Menge Leute ohne spezielle Erfahrung in oder Veranlagung oder Vorliebe für revolutionäre Politik dachten, in situationistischer Aktivität ein Gebiet zu finden, auf dem sie sich autonom und konsequent engagieren könnten, bestätigt die Radikalität der Theorie als auch der Epoche. Wenn das situationistische Milieu soviele Illusionen und Absichten manifestierte, war das nur der natürliche Seiteneffekt der ersten Siege einer Kritik, die soviele Illusionen über die und Absichten der herrschende(n) Gesellschaft zerbrach.
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Weil die Ideologien der ersten Phase alles unterdrückten, was mit den Situationisten zu tun hatte — dazu enthielten sie die Konzepte, die am ausdrücklichsten mit ihnen verbunden sind — hatte die eventuelle Entdeckung der situationistischen Kritik den übersteigerten gegensätzlichen Effekt, daß den Situationizten ein scheinbares Monopol des radikalen Begreifens der modernen Gesellshaft und ihrer Opposition gegeben wurde. So hatte der Beitritt zur situationistischen Kritik den abrupten, fanatischen Charakter einer plötzlichen religiösen Bekehrung (oft mit der entsprechen, uneingestandenen (engl.: ulterior, uneingestanden, später) Zurückweisung von ihr in toto). Im Gegensatz dazu ist der junge Revolutionär, der hetue situationistische Positionen übernimmt, weniger diesem fanatischen Exzess verhaftet, und zwar genau deswegen, weil verschiedene Nuancen situationistischen Kampfes und ihrer Rekuperation ein alltäglicher Aspekt seiner Welt sind.
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In der zweiten Phase war Revolution von einem scheinbaren Randphänomen zu einem sichtlich zentralen geworden. Die unterentwickelten Länder hatten ihr scheinbares Monopol der Auseinandersetzung verloren; aber die Revolutionen dort hatten nicht aufgehört, sie waren nur modern geworden und ähnelten mehr und mehr den Kämpfen in den entwickelten Ländern. Die Gesellschaft, die ihren Wohlstand proklamierte, ist nun offiziall in der Krise. Die bis dahin isolierten Gesten der Revolte gegen scheinbar nur isoliertes Elend haben sich nun als allgemein erkannt und vermehren sich und überragen jede Buchführung. 1968 war die Zeit, da die revolutionären Bewegungen begannen, sich in internationaler Gesellschaft zu sehen, und diese globale Sicht zerbrach definitiv die Ideologien, die Revolution überall sahen, nur nicht im Proletariat. Also war 1968 das letzte Mal, daß größere Revolten Studenten revolten zu sein scheinen konnten.
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Das proletariat hat begonnen, selbst zu handeln, doch bis jetzt kaum für sich selbst. Revolten sind weiterhin, so wie sie es das letzte Jahrhundert über waren, weitestgehend defensive Reaktionen: Die Übernahme von Fabriken, die ihre Besitzer aufgegeben haben oder von Kämpfen, die ihre Anführer aufgegeben haben (besonders in den Nachkriegszeiten). Wenn Teile des Proletariats begonnen haben, für sich selbst zu sprechen, müssen sie noch ein offen internationalistisches revolutionäres Programm ausarbeiten und tatsächlich ihre Ziele und Richtungen international ausdrücken. Wenn sie als Beispiel für Proletarier anderer Länder dienen, so noch immer wegen der de facto Vormittlung radikaler Gruppen und spektakulärer Berichterstattung.
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Die Ideologie der ersten Phase, die die konkrete Realisation radikalen Wechsels betonte, ohne das Negative oder die Totalität zu erfassen, hat ihre Realisation in der Wucherung sogenannter alternativer Einrichtungen gefunden. Die alternative Einrichtung unterscheidet sich vom klassischen Reformismus indem sie hauptsächlich ein direkter, selbst-verwalteter Reformismus ist, einer, der nicht auf den Staat wartet. Sie rekuperiert die Initiative und die Energie des durchschnittlich Unbefriedigten und ist ein sensitiver Indikator von Schwachstellen im System und deren Behebungsmöglichkeiten. Alternative Produktion — deren Entwicklung am Rande der Ökonomle die historische Entwicklung der Warenproduktion rekapituliert — dient der bürokratisierten Ökonomie als ein free-enterprise Korrektiv. Aber die Demokratisierung und “Selbstverwaltung” der sozialen Strukturen sind — obwohl produktiv an Illusionen — auch ein günstiger Faktor für die Entwicklung der revolutionären Kritik. Sie läßt den oberflächigen Brennpunkt des Kampfes hinter sich und sorgt für ein sichereres und leichteres Gebiet, von dem aus und auf dem die wesentlichen bestritten werden können. Die Widersprüche in mitverantwortlicher Produktion und alternativer Verteilung erleichtern die Entwendung ihrer Güter und Fähigkeitn, bis zu dem Punkt quasi legalen “Straßburgs der Fabriken”.
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Der ohne-mich-trip drückt die Tatsache aus, daß, als Waren reichlicher, anpassungsfähiger und verfügbarer wurden, die individuellen Ware zugunsten des Ganzen entwertet wurde. Der Trip bot nicht eine einzelne Ware oder Idee an, sondern ein Organisationsprinzip der Auswahl unter allen Waren und Ideen. Im Gegensatz zum Zeitblock des “alles inbegriffen”, der noch als eine spezielle Ware verkauft wird, ist der Warencharakter des vage ausgedrückten, unbeschränkt ausgebreiteten Trips (Kunst, Handwerk, Arbeit, Hobby, Lebensstil, Subkultur, Soziales Projekt, Religion) — der einen flexibleren Komplex von Waren und Stars mit sich gringt — durch die schein-autonome Aktivität, bei der das Subjekt zu dominieren scheint, verdunkelt. Der Trip ist der Moment, wo das Spektakel so überentwickelt wurde, daß es teilnehmend wurde. Er entdeckt die subjektive Aktivität wieder, die im Spektakel abgeht, aber läuft in die Grenzen der Welt, die das Spektakel gemacht hat — Grenzen, die im Spektakel genau deshalb abwesend sind, weil es vom täglichen Leben getrennt ist.
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Die Verminderung der exklusiven Herrschaft der Arbeit und die Zersplitterung der daraus folgend ausgeweiteten Freizeit geben dem weitverbreiteten Dilettantismus der modernen Gesellschaft Nahrung. Das Spektakel stellt den Superagenten vor, der bis aufs Grad genau erzählen kann, wie die richtige Temperatur ist, Reiswein zu servieren und führt die Massen zu exotischen Lebenstechniken und Vergnügungen für Kenner, die früher der Oberschicht vorbehalten waren. Aber der verkündete “neue Renaissance Mensch” ist der Beherrschung seines eigenen Lebens nicht näher gekommen. Wenn das Spektakel überentwickelt wird und die Armut und Einseitigkeit seines Beginns verstoßen will, erweist es sich als nur ein armseeliger Verwandter des revolutionären Projekts. Es mag die Vergnügungen vervielfachen und zugänglicher machen, seine Warenbasis, aber zwingt es unausweichlich in die Matrix des Konsums zurück. Isolierte Individuen mögen in einer Karrikatur von Fourier sich um immer mehr verfeinerte Nuancen des gewöhnlichen spektakulären Geschmacks versammeln, doch diese Verbindungen sind alle umso mehr voneinander und von der gesellschaftlichen Totalität getrennt, und das Streben nach leidenschaftlicher Aktivität scheitert an seiner Trivialität. Der neue Kosmopolit bleibt historisch provinziell.
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Das Spektakel antwortet auf die wachsende Unzufriedenheit mit ihrer Tendenz zur Uniformität des Kleinsten Gemeinsamen Nenners mit siener Vervielfältigung. Kämpfe werden in Kämpfe über das Spektakel kanalisiert, dies führt zur halbautonomen Entwicklung getrennter, für verschieden soziale Gruppen handgeschneiderte Spektakel. Aber die außergewöhnliche Macht des Spektakels kommt daher, daß es für einen Moment ins Zentrum des sozialen Lebens plaziert war. So vermindert das Wachsen spektakulärer Wahlfreiheit gleichzeitig die spektakuläre Macht, die gerade von der Großartigkeit und ungeteilten Begeisterung der Pseudogemeinschaft abhängt, die das Spektakel zusammenhält. Das Spektakel muß widersprüchlicherweise alle Dinge für alle Menschen individuell sein und sich gleichzeitig als ihr einziges, exklusiver einigendes Prinzip dauernd aufs Neue behaupten.
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Das Spektakel belebt das Tote wieder, importiert das Fremde und interpretiert das Existierende neu. Die Zeitspanne, die die Dinge erfordern, damit man die eigentlich altmodische Banalität erlangt, sich mit ihnen “zuhause” zu fühlen, nimmt kontinuierlich ab; das Original wird gleichzeitig mit dem Verschnitt vermarktet, von dem es oft kaue zu unterscheiden ist; künstlerische Diskussionen drehen sich immer öfter um die einfache Frage, ob etwas eine Parodie ist oder nicht. Dies drückt die wachsende Verachtung für das kulturelle Spektakel seitens seiner Produzenten und Konsumenten aus. Die Gesellschaft produziert einen immer schnelleren Wechsel von Moden und Ideologien, bis hin zu dem Punkt eines Deliriums, dem keiner entkommt. Da alle Permutationen und Kombinationen durchlaufen sind, werden die individuellen Schwächen und Widersprüche sichtbar, und die gemeinsame Form, die hinter den verschiedenen Inhalten liegt, wird entdeckt; “die Illusionen mit zunehmender Geschwindigkeit zu wechseln, löst schrittweise die Illusion des Wechsels auf”. Mit der globalen Vereinheitlichung, die das Spektakel ausübt, wird es zunehmend schwieriger, ein System zu idealisieren, weil es in einem anderen Teil der Welt ist, und die globate Zirkulation von Waren und daher von Leuten bringt den historischen Zusammenstoß von östlichem und westlichem Proletariat immer näher. Das Recycling der Kultur legt all die alten Traditionen trocken und bricht sie auf, es bleibt nur die spektakuläre “Tradition des Neuen”. Aber das Neue ist nicht mehr außergewöhnlich und das ungeduldige Verlangen nach Außergewöhnlicem, das das Spektakel schuf, könnte sich in ein ungeduldiges Verlangen, das Spektakel zu realisieren und zu zerstören, verwandeln, die einzige Idee, die dauernd wirklich “neu und anders” bleibt.
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Insoweit die situationistische Theorie eine Kritik aller Aspekte des entfremdeten Lebens ist, spiegeln die verschiedenen Nuancen des Situationismus in konzentrierter Form die allgemeinen Illusionen der Gesellschaft wieder, und die von den Situationisten erschaffenen ideologischen Verteidigungen nehmen die ideologischen Verteidigungen des Systems vorweg.
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Die situationistische Theorie hat den vollen Wirkungskreis erreicht, wenn ihre Kritik des täglichen Lebens heranhgezogen wird, das blasierte Vokabuler einer Rechtfertigung des Status Quo bereitzustellen. Individuen, zum Beispiel, die ihre Unzufriedenheit mit dem selbstzufriedenen Pseudogenuß im situationistischen Milieu ausdrückten, wurden durch das Fehlen einer “Fähigkeit zum Genuß”, eines “Sinns für das Spiel” oder gar einer “radikalen Subjektivität” charakterisiert, und des “Voluntarismus” oder “Militantismus” beschuldigt, da sie konkret radikale Projekte oder mehr experimentelle Aktivitäten vorschlugen.
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Vaneigemismus ist eine extreme Form des modernen Anti-Puritanismus, der vorgeben muß zu genießen, was vermutlich genießenswert ist. Wie der Städter, der seine Vorliebe für das “Leben auf dem Land” bekräftigt, obwohl er aus irgendwelchen Gründen nie dahin geht oder wenn, bald gelangweilt ist und in die Stadt zurückkehrt, muß der Vaneigemist Vergnügen heucheln, weil seine Aktivität per Definition “leidenschaftlich” ist, auch wenn diese Aktivität tatsächlich langweilig oder nichtexistent ist. Indem er jeden wissen läßt, daß er “Opfer verweigert” und “alles fordert”, unterscheidet er sich vom Mann in der Werbung, der “auf dem Besten besteht” nur im Grad seiner Anmaßung und in dem oft kaum mehr als ideologisch gegebenen Zugeständnis der Hindernisse auf dem Weg seiner völligen Realisation. Unzufriedenheit und Langeweile sind in ihrer langweiligen, rituellen Denunziation vergessen, und zu einer Zeit in der auch die rückschrittlichsten Ideologien offen pessimistisch und selbstkritisch in ihrer Zersetzung werden, stellt der Vaneigemist ein effektives Bild der gegenwärtigen Befriedigung dar.
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Vaneigemistischer ideologischer Egoismus hält als die radikalste Essenz der Menschheit diese entfremdetste Bedingung der Menschheit hoch, wegen der die Bourgeoisie gescholten wurde, die “keine andere Schranke zwischen Mensch und Mensch bestehen ließ als nacktes Selbstinteresse”; Er unterscheidet sich nur zufällig von der bürgerlichen Version, da er durch die Vorstellung eine andere Art der Realisation der Sammlung isolierter Egos ins Auge fasst. Dieser Position steht die aktuelle historische Erfahrung der Revolution, und oft sogar gerade die Aktivität jener, die sie vertreten, entgegen.
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Die situationistische Kritizität und oft treffend eingesetzte “Arroganz” und der Gebrauch von Beleidigungen — einst aus dem Zusammenhang des aktiven Kampfes genommen, um die Dinge zu ändern — finden in einer Welt, in der jeder mit einem Spektakel an Niedrigkeit beschenkt ist und ermutigt ist, ze denken, er sei “anders”, einen natürlichen Platz; wo jeder Tourist sich bemüht, “die Touristen” ze meiden und jeder Konsument sich preist, nicht der Werbung zu glauben (Eine Illusion des Besserseins, die oft absichtlich in Werbung einprogrammiert wird, um das gleichzeitige Eindringen unbewußter Nachricht zu erleichtern). Das pseudo-kritische Individuum stützt sein statisches Bessersein durch seine überhebliche und konsequenzlose Kritik anderer, die plumpere oder wenigstens andere Illusionen haben. Sobald der situationistische Humor — ein Produkt der Widersprüche zwischen den latenten Möglichkeiten der Epoche und ihrer absurden Realität — beansprucht, praktisch zu werden, kommt er nur dem gewöhnlichen Humor einer Gesellschaft nahe, in der der gute Zuschauer weitestgehend durch den zynischen Zuschauer ersetzt worden ist.
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Als Zweiterfinder der kulturellen Reichtümer der Vergangenheit treten die Situationisten, sobald der Gebrauch (engl: use, Gebrauch, Nutzen) dieser Reichtümer verloren ist, in die spektakuläre Gesellschaft als einfache Vorantreiber der Kunst wieder ein. Der Prozess der modernen Revolution — Kommunikation, die ihre eigene Kritik enthält, dauerndes Herrschen des Gegenwärtigen über das Vergangene — ist verstrickt mit einer Gesellschaft, die vom kontinuierlichen Umschlag ihrer Waren abhängt, wo jede neue Lüge die vorherigen kritisiert. Daß eine Arbeit etwas mit der Kritik des Spektakels zu tun hat — indem sie ein Element “authentischer Radikalität” manifestiert oder indem sie irgendein theoretisch artikuliertes Moment der Zersetzung des Spektakels darstellt, ist vom Standpunkt des Spektakels aus kaum unvorteilhaft für es. Während die Sitationisten recht daran taten, die entwendbaren Elemente bei ihren Vorfahren aufzuzeigen, gewannen sie mit diesem Tun gleichzeitig für jene Vorfahren einen Platz im Spektakel, das, weil ihm so schmerzlich Qualitatives abgeht, die Bestätigung willkommen heißt, daß unter den kulturellen Gütern, die es vermarktet, etwas zu finden ist. Das entwendete Fragment wird als Fragment wiederentdeckt; wenn der Nutzen (engl: use, Nutzen, Gebrauch) geht, bleibt der Konsum; die Entwender sind entwendet.
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So ein Lebenskonzept wie das situationistische kennt notwendigerweise gleichzeitig die wahrsten und die falschesten Anwendungen, mit einer Menge dazwischenliegender Verworrenheit.
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Wie mit anderen theoretischen Kardinalkonzepten, kann man die interessierte Konfusion, die das situationistische Konzept auslöste nicht unterdrücken, indem man sein Etikett unterdrückt. Die Ambiguität des Worts “situationistisch” spiegelt die Ambiguität der situationistischen Kritik selbst wieder, gleichzeitig getrennt von und Teil der Gesellschaft, die sie bekämpft, gleichzeitig getrennte Partei und ihre Negation. Die Existenz einem eigenen “situationistischen Milieu”, gleichzeitig soziale Konzentration fortschrittlichen revolutionären Bewußtseins und soziale Verkörperung konzentrierten Situationismus — drückt die Widersprüche der unebenen Entwicklung des bewußten Kampfes in dieser Periode aus; wobei ausdrücklich situationistisch zu sein kaum eine Garantie intelligenter Praxis ist, es nicht zu sein im Grunde genommen eine Garantie von Verfälschungszielen oder einer Ignoranz, für die es zunehmend schwerer ist, unabsichtlich zu bleiben[?] ist. Das “Spektakel” wird so lange als ein spezifisch situationistisches Konzept betrachtet, solange es nur als ein weiteres periphäres Element der Gesellschaft betrachtet wird. Aber indem sie gleichzeitig ihre zentralen Aspekte und die Theorie, die sie am radikalsten artikuliert hat, unterdrückt, und dann denkt, zwei Vögel mit einem Stein zu töten, indem sie diese nicht kategorisierbaren Gesamtheiten zusammenschmeiß, bestätigt die Gesellschaft ihre wirkliche Einheit; als wenn zus Beispiel eine Bibliographie eine Sektion enthielte: “Tägliches Leben, Konsumgesellschaft und situationistische Themen”.
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Für die S.I. diente des situationistische Etikett zum Ziehen einer Linie zwischen der gängigen Inkohärenz und einem neuen dringenden Bedürfnis. Die Wichtigkeit des Ausdrucks schwindet dahin, bis daß die neuen dringenden Bedürfnisse weitverbreitet bekannt sind und praktiziert werden, bis daß die proletarische Bewegung selbst situationistisch wird. So ein Etikett erleichtert auch die spektakuläre Kategorisierung dessen, was es vorstellt. Aber genau diese Kategorisation setzt gleichzeitig die Gesellschaft der Kohärenz der verschiedenen situationistischen Positionen, die ein einziges Etikett möglich machen aus, wobei die Stärke dieser Aussetzung von der netto Totalität an Signifikanz abhängt, die der Ausdruck zu einem gegebenen Moment mit sich trägt. Es ist die Trennschärfe des Ausdrucks, die in den verschiedenen Kämpfen, ob jemand oder etwas situationistisch ist, auf dem Spiel steht, und es ist eine bemerkenswerte Maßnahme dieser Trennschärfe, daß der Ausdruck “prosituationistisch” allgemein als verächtlich wahrgenommen wird. Obwohl Assoziationen mit dem Ausdruck nicht als Verteidigung für Taten dienen, verteidigen die Handlungen der Situationisten in einem Sinne das Wort, indem sie dazu beitragen, daß es so konzentriert und bombengefährlich wie möglich für die Gesellschaft dargestellt wird, damit zu spielen. Die Gesellschaft, die mit wenig Schwierigkeiten Sektoren von sich als “kommunistisch”, “freiheitlich” oder “marxistisch” vorstellt, findet es bis jetzt nicht möglich oder nicht weise, irgendeinen ihrer Aspekte als “situationistisch” vorzustellen, auch wenn sie es sicherlich nun getan hätte, wenn zum Beispiel ein “nashistischer” (opportunistischer neo-künstlerischer) Sinn des Ausdrucks vorgeherrscht hätte.
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Zu ihren Anfängen, solange niemand anderer sehr nahe ist, schien die situationistische Kritik so wirklich antiideologisch, daß seine Vertreter sich kaum irgendeinen Situationismus vorstellen konnten, es sei denn als eine ziemlich plumpe Lüge oder Mißverständnis. “Es gibt keinen Situationismus”, so ein Ausdruck ist “bedeutungslos” erklärt Internationale Situationniste Nr l. Einer einzigen Differenzierung gelang es, den Ausdruck vor Mißbrauch zu bewahren: Die 5.Konferenz der S.I. entscheidet, daß alle künstlerischen Werke, die ihre Mitglieder produzierten, explizt “anti-situationistisch” überschrieben werden müssen. Aber die Kritik, die ihrer Ideologisierung per Definition entgegemsteht, kann sich nicht definitiv oder absolut von ihr trennen. Die S.I. entdeckte eine Tendenz “unendlich viel gefährlicher als die alte, von uns so stark bekämpfte Kunstauffassung. Sie ist moderner, also weniger offensichtlich klar. . . . Unser Projekt ist gleichzeitig mit den modernen Integrationstendenzen zustandegekommen. Der dirkete Gegensatz und auch der Schein der Ähnlichkeit liegen also darin, daß sie alle wirklich zeitgenössische Erscheinungen sind. . . . Zwangsläufig gehen wir denselben Weg wie unsere Feinde — wobei wir ihnen meistens vorangehen” (I.S. Nr 9).
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Notorischerwiese hat die moderne Intelligenzia oft Elemente situationistischer Theorie genutzt, früher ohne Anerkennung, später — als so eine Ideenübernahme schwerer wurde und gleichzeitig spektakuläre Verbindung mit den situationistischen Zielen, mehr aus Prestigegründen als aus Wissen um die Abhängigkeit von ihnen, ihnen Abbruch tat — öfter mit Anerkennung. Aber signifikanter sind die zahlreichen theoretischen und ideologischen Manifestationen, die, ohne direkten Einfluß oder auch Kenntnis der Situationisten, unzweifelhaft zu den selben Themen und den selben Formulierungen neigten, weil diese keine anderen sind, als die immanenten Angelpunkte der modernen Gesellschaft und ihrer Widersprüche.
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Weil die situationistische Kritik sich ausweitet und vertieft, muß die moderne Gesellschaft — um wenigstens ihr eigenes Funktionieren und ihre eigene Opposition ein bißchen zu verstehen oder dem Spektakel Nachsinnen darüber, was am meisten gewünst ist, anzubieten — mehr und mehr Elemente jener Kritik rekuperieren, oder sie wird bei ihrer Unterdrückung das Opfer ihrer eigenen parallel dazu sich vermehrenden blinden Spots.
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Alles was die S.I. über Kunst, das Proletariat, Urbanismus, das Spektakel gesagt hat wird überall verbreitet — minus das Wesentliche. Während in der Anarchie des ideologischen Marktes individuelle Ideologien Elemente situationistischer Theorie getrennt von ihrer konkreten Totalität enthalten, vereinigt ihre Gesamtheit tatsächlich die Fragmente als eine abstrakte Totalität. Alle modernistische Ideologie zusammengenommen ist Situationismus.
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Situationismus ist der Diebstahl der Initiative von der revolutionären Bewegung, die Kritik des täglichen Lebens, um sich selbst stark zu machen. Das Spektakel bietet sich selbst als der Urheber oder wenigstens als das notwendige Forum der Diskussion der Ideen seiner Zerstörung an. Revolutionäre Thesen erscheinen nicht als die Ideen von Revolutionären, also gebunden an genaue Erfahrung und Projekte, sondern eher als ein unerwarteter Ausbruch an Erleuchtung auf Seiten der Herrscher, Stars und Händler der Illusionen. Revolution wird ein Moment des Situationismus.
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Die Gesellschaft des Situationismus weiß nicht, daß sie diese ist, dem würde ihr zu viel Kredit geben. Nur das Proletariat kann ihre Totalität im Prozess ihrer Zerstörung ergreifen. Es ist prinzipiell das revolutionäre Lager, das die verschiedenen Illusionen und ideologischen Nuancen erschafft, die das System stützen können und einen restaurierten Status Quo rechtfertigen. Gerade die Erfolge von Revolten, die einen zweischneidigen Gleichgewichtspunkt mit dem System erreicht haben, dienen zum Teil dazu, die Größe eines Systems zu preisen, das so radikale Erfolge erschaffen und beheimaten konnte.
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Es ist die Natur des Situationismus, daß er nicht sofort oder ganz realisiert werden kann. Er soll nicht wörtlich genommen werden, sondern mit wenigen Schritten Abstand verfolgt werden; wäre nicht dieser so kleine Abstand, würde die Mystifikation offensichtlich werden.
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Indem sie ihren Situationismus produziert, zerbricht die Gesellschaft den Zusammenhalt anderer Ideologien, schwemmt die archaischen und zufälligen Verfälschungen beiseite und legt die Fragmente bereit für ihr eigenes Reinvestment. Aber indem sie so das falsche soziale Bewußtsein konzentriert, ebnet die Gesellschaft den Weg für die Ausbeutung dieses ausgebeuteten Bewußtseins, die Spitzfindigkeit der Rekuperation mußbraucht gewaltsam die Revolutionäre, ihre Einheit stößt den Konflikt auf eine höhere Ebene, und Elemente des global verbreiteten Situationismus erzeugen ihre eigene Überwindung in Regionen, wo sie sich noch nicht von einer urtümlichen theoretischen Basis wegentwickelt haben.
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Die S.I. war nicht nur für das, was sie sagte, beispielhaft, sondern zuerst für alles, das sie nicht sagte. Diffusheit verwässert die Macht der Kritik. Diskussion von Dingen, die nichts bedeuten, verdunkelt die Dinge, die etwas bedeuten. Auf die Plattform des herrschenden Pseudodialogs zu steigen, wendet die Wahrheit in ein Moment der Lüge. Revolutionäre müssen wissen, wie zu schweigen.
KEN KNABB
1976
Ken Knabb’s The Society of Situationism (1976), translated into German in
Subversion Nr 8 (Berlin, 1985) by the Agentur für die Selbstaufhebung des
Proletariats.
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